Fachbereich

Latein

Unterricht

Auf der Unterstufe des Gymnasiums wird der Grundstock der lateinischen Sprachkenntnisse angelegt, und die LECTIONES LATINAE bilden einen Schwerpunkt in dieser Ausbildungsphase. Der Schüler erlebt eine Fremdsprache als systematisches und funktionales Gebilde, welches immer wieder auch eine erhellende ‚Aussenansicht‘ der unbewusst erworbenen Muttersprache ermöglicht. Vorgänge beim Denken und Sprechen werden so bewusst gemacht. Mit nicht weniger Fleiss wird ein Fundament für den Wortschatz und die Begriffsbildungen in den romanischen Sprachen und im Englischen gesetzt. 

Zur Motivierung in diesem Unterricht trägt der natürliche Entdeckerdrang der Untergymnasiasten für frühere Zeiten, für Überlieferungen und für die Entwicklung der Zivilisation bei. Das grosse Arbeitspensum könnte nicht bewältigt werden ohne gleichzeitige Förderung in den individuellen Lern- und Arbeitstechniken.

Auf der Mittel- und Oberstufe ist der Unterricht geprägt vom Umgang mit der Literatur. In der Übergangslektüre werden zunächst an kleineren literarischen Formen die Methoden der Texterfassung und Interpretation geübt, was auf einen ständigen Dialog des Lesers mit dem zeitlich entfernten Autor hinausläuft. Die Grundregeln der Poesie und der sprachlichen Aesthetik gilt es zu erkunden. Mit Caesars Bericht stellen wir uns dem Problem der Legitimation von Macht und dem Verhalten der Machtträger, zugleich fällt ein Licht auf die frühesten namentlich fassbaren Vorfahren in unserem Lebensraum. Die Geschichte vom Auswanderungsversuch der Helvetier, der Konfrontation mit Rom und ihrer erzwungenen Rückkehr bildet die erste grössere Lektüreeinheit.

Caesar Helvetios in fines suos, unde erant profecti, redire iussit; ipsos oppida vicosque quos incenderant, restituere iussit.

Caesar befahl, dass die Helvetier in die Gebiete, aus denen sie gekommen waren, zurückkehrten; er liess sie ihre Dörfer und Städte, welche sie verbrannt hatten, wieder aufbauen.